Workshop: Der Weg zu deinen Tango-Emotionen geht über eine großartige Umarmung.

„Lasst uns den Tango erleben, nicht nur als körperliche Aktivität, sondern als ein Instrument, um euren Ausdruck, eure Emotionen und eure Kommunikation zu potenzieren; lernt, euer persönliches Gleichgewicht inmitten einer großartigen Tango-Umarmung zu meistern“
Sebastian Avendaño
In diesem Jahr widmen uns in besonderen Workshops der ganzheitlichen Wahrnehmung beim Tanzen. Bei diesem Workshop dreht sich vieles um die Umarmung.
Wir organisieren diese Workshops bewusst jenseits des wöchentlichen Unterrichts, um eine bessere Fokussierung zu erreichen.
Für wen?
Der Workshop ist für alle TangotänzerInnen gedacht, die länger als 1 Jahr tanzen
Wo und Wann?
Samstag 28. Januar 16:00-17:30 Uhr in Nürnberg, Gemeindehaus Maxfeld, Berliner Platz 20
Samstag 04 . Februar 13:30-15:00 Uhr im Hep Cat Club am Hauptbahnhof in Augsburg
Samstag 11 Februar, 14:30 – 16:00 in Würzburg, Festsaal St. Bruno, Steinbachtal 2A
Samstag 20. Mai im Ballhaus Ulm, Details folgen
Preis
30 EUR pro Person
Bei Frühbuchung bis zum 20. Januar: 25 EUR ( Überweisung bis zum Stichtag)
Hier geht zur Anmeldung:
Warum wir uns nach Umarmungen sehnen
Weiß du, warum der Tango in der Richtung gegen den Uhrzeigensinn getanzt wird?
Enrique Santos Discépolo, argentinischer Poet
Das ist, damit die Zeit stoppt und dein Leben in dieser Umarmung, das euch verbindet, verewigt wird.
Für drei Minuten treffen zwei empfindsame Seelen und trösten einander von den Dämonen, die sie bedrohen.
Und für diese, die sich umarmen, ist der Tango ein Lebensretter.
Nach einer getanzten Tanda erinnern wir uns nur selten an die Schritte, die wir getanzt haben, aber wir erinnern uns immer ziemlich genau daran, wie sich ein bestimmter Tänzer in der Umarmung angefühlt hat.
Deshalb suchen wir oft diesen Tänzer immer wieder. Das gilt sowohl für Männer als auch Frauen, obwohl es typischer für Frauen ist, der Umarmung Vorrang einzuräumen gegenüber technischen Fähigkeiten.


Was ist eine Umarmung?
Sie ist weder eine Position noch eine Form, sie ist ein Raum. Ein Raum, in dem wir uns miteinander verbinden, um den Tanz zu erschaffen, ein Raum intensiver und sehr privater Kommunikation.
In diesem Raum können wir eine vollkommene Verschmelzung mit dem anderen finden, manchmal aber auch eine tiefe Einsamkeit.
Es gibt keine „richtige“ Umarmung, dennoch gibt es Umarmungen, die optimal zu einem bestimmten Stil passen, eine bestimmte Dynamik, ein bestimmter Körper, eine bestimmte visuelle Ästhetik, Einstellungen und Temperamente.
Trotz dieser Vielfalt kann man drei wichtige Faktoren unterscheiden, die zusammen, unabhängig vom Stil, eine gute Umarmung ausmachen.
Der erste Faktor ist, ob die Umarmung angenehm ist. Eine angenehme Umarmung bedeutet, dass sie die eigene Anatomie respektiert, und es möglich macht, eine aktive und trotzdem natürliche Haltung ohne Verspannung und unnötige Anstrengung beizubehalten.


Der zweite Faktor ist „Effizienz“. Eine „effiziente“ Umarmung dient ihrem Hautzweck: Impulse zu übermitteln und zu empfangen. Was genau Effizienz ist, hängt davon ab, wie man tanzen möchte, vom Stil, Wortschatz und der Intensität der Dynamik, die man erschaffen möchte.
Der dritte Faktor ist der menschliche Faktor, er macht jede Umarmung einzigartig. Du kannst einen anderen Tänzer in allem imitieren, aber in einer Umarmung wirst du dich immer als du selbst fühlen. Deine Umarmung wird durch deine einzigartige Persönlichkeit beeinflusst, deine Erfahrungen und deinem Verhältnis zu dir selbst und der Welt um dich herum.
Der Text stammt von Veronica Toumanova, die Übersetzung von Jochen Lüders. Hier kannst den kompletten Text lesen.
Die Illustrationen sind Kreationen der Künstlerin Evelyn Schmitt.

„Tango Argentino ist … getanzte Leidenschaft, ein nonverbaler Dialog, Hingabe und noch vieles mehr. Was diesem außergewöhnlichen Tanz einen ganz besonderen Zauber verleiht ist die innige Umarmung. Diese magische Verbindung ausdrucksstark darzustellen, war für mich das Ziel bei der Erschaffung der Zeichnungen in diesem Kalender.“
Evelyn Schmidt
Tango macht uns nicht nur glücklich, sondern auch schlau

Dass das Tanzen Freude macht, ist für uns nichts neues. Wir Tanguer@s spüren das oft und wissen, dass ein Leben ohne Tanz für uns schwer in Frage kommt.
Heute habe ich gelesen, dass einer der einflussreichsten Philosophen des 20en Jahrhundert, Friedrich Nitzsche, diese Ideen vertrat, nämlich:
„Ein Tag ohne Tanz ist ein verlorener Tag“ oder
„Ich würde nur an einen Gott glauben, der tanzen kann„
Das motivierte mich, weiter zu recherchieren, warum das Tanzen diese Wirkungen auf uns ausübt.

Der Tanz im allgemeinen hat viele Einflüsse auf unser Wohlbefinden. Das schreibt die Neurobiologin Lucy Vincent in ihrem Buch „Tanzen macht uns nicht nur glücklich, sondern auch schlau“.
Sie ist Neurobiologin, geboren in Wales und lebt seit vielen Jahren in Frankreich. Sie schrieb mehrere international erfolgreiche Bücher zu Aspekten der Neurobiologie im sozialen Miteinander.
Ihren Studien zufolge zeigt Vincent, dass Tanzen Hirnsubstanz aufbaut, unser Gedächtnis trainiert und Endorphine und Oxytocin freisetzt, was zu einer außergewöhnlichen euphorisierenden und antidepressiven Wirkung führt.
Ja, also, Tanzen macht uns glücklicher, jetzt haben wir es amtlich.
Aber Tanz ist nicht gleich Tanz. Warum ist der Tango Argentino gerade etwas besonders?
Dieser Frage ging die kolumbianische Psychologin (und Tangotänzerin) Cynthia Quiroga Murcia an der Goethe-Universität in Frankfurt in ihrer Promotionsarbeit nach und fand, dass gerade der Tango Argentino “die Hormone tanzen lässt“.
Gefühle lassen sich objektiv nur dann beweisen, wenn man ihren biochemischen Ursprung messen kann. Cynthia begab sich dazu in ein ziemlich junges, aber immer wichtigeres Fachgebiet der Psychologie, der Psychoendokrinologie – das heißt: der Messung von Gefühlen anhand der Hormone, die sie steuern.

Sie stellte fest, dass das Tangotanzen Cortisol vermindert und Testosteron vermehrt, also: Stress wird abgebaut und Lebensfreude erhöht. Aber es gab auch Überraschungen, zum Beispiel beim Testosteron.
„Und das war sehr interessant: Wir haben erwartet, dass diese Veränderungen eigentlich bei Männern stärker würden, aber bei Frauen war es genauso. Also die Veränderung, nicht die Konzentration natürlich, aber die Veränderung war genauso bei Männern und Frauen gleich.“
Es ist auch nicht egal, mit wem man tanzt. Die Ergebnisse unterscheiden sich deutlich. Aber wenn die Bedingungen stimmen, dann, sagt die Kolumbianerin, die natürlich auch selbst eine begeisterte Tänzerin ist, ja dann …
„Man hat den ganzen Tag gearbeitet und dann in der Nacht, huh, Tanzen – ist kalt, ja, man braucht viel Kraft, um sich aufzuraffen, aber dann ist man dort und das ist, wow, das ist unglaublich. Sehr, sehr schön.“
„Durch die Umarmung im Tango und die Konzentration auf den Augenblick, entsteht eine ganz besondere Energie“, stellt Maria fest, eine Tangotänzerin aus Portugal in diesem Video von der DAK (ja! Von der Krankenkasse DAK!), in dem es ausdrucklich zum Tango Tanzen animiert wird.
Ihr Partner, der Argentinier Alejandro Sanguinetti, sagt: „Drei Umarmungen am Tag braucht der Mensch, um sich glücklich zu fühlen. Im Tango haben wir diese Umarmungen die ganze Zeit“ Ist das nicht gerade luxuriös?
Hier kannst du darüber weiterlesen:
Tango lässt Hormone tanzen, Deutschlandfunk
Tanzen macht uns nicht nur glücklich, sondern auch schlau, Lucy Vincent
Bailar nos hace ingobernables: de los esclavos a la cultura ‘rave’, El País (Spanisch)
DAK – Tanze Tango mit mir.
Weitere Beiträge aus unserem Newsletter
Warum Liebe und Tango nicht immer gut zusammenpassen

Der folgende Text ist eine Übersetzung von „Why love and tango do not always go well together“ von Veronica Toumanova. Die Übersetzung machte Jochen Lüders.
Viele Leute glauben, dass Tango eine Liebesbeziehung richtig schwierig macht. Ich höre oft: „Im Tango ist man ständig romantischen Versuchungen ausgesetzt. Es ist sehr schwierig, auf diese Art eine stabile Paarbeziehung aufzubauen.“ Sind Liebesbeziehungen wirklich anders im Tango? Und welche Rolle spielt Tango eigentlich bei all dem?
Wenn zwei Menschen als Paar zum Tango kommen, bringen sie ihre ganze spezifische Paardynamik mit. Während sie zusammen Tango lernen, zeigt sich diese Dynamik. Dadurch, dass sie etwas Neues zusammen lernen, wird ihre Verbindung getestet, denn sie lernen ja nicht nur zusammen, sondern in völliger Abhängigkeit von einander. Wie gut sie einander zuhören, wie unsicher sie sind, wie sehr sie dem anderen gefallen wollen oder ihn kritisieren, wieviel Verantwortung sie für ihre eigenen Gefühle übernehmen: All das hat Einfluss darauf, wie sie zusammen Tango lernen. Der Lernprozess bestimmt nicht die Paardynamik, vielmehr bestimmt die Paardynamik den Lernprozess. Kurz gesagt, kann ein Paar es sich sehr leicht oder auch sehr schwer machen.
Frauen sind zu Beginn oft glücklicher, während die Männer kämpfen; dann kommt ein Punkt, an dem die Männer anfangen den Tango und die große Auswahl an Partnerinnen zu genießen, während die Frauen ihre ersten Probleme haben: Ihnen fehlt die Technik und sie werden nicht aufgefordert. Manchmal kommt ein Partner schneller voran oder ist ein talentierterer Tanzer und damit kommt der andere Partner nur schwer zurecht. Es entstehen Unsicherheiten, Eifersucht kommt hinzu.
Lese hier den kompletten Beitrag.
Nicht nur Videos zum Üben, auch eine erlesene Musikauswahl ist dabei

Auf mehrfachen Wunsch werden wir eine Musikauswahl mit ausgesuchten Tangos zum üben auch auf der gleichen Stelle, wie die Videos auf unserer Homepage installieren und dort auf dauer lassen.
Wenn du die Videos angeschaut hast, kannst gleich deine Lieblingsmusik starten und tanzen.
Die Musik und die aktuellen Unterrihtsvideos findest du in Zukunf immer hier. Beides wird regelmäßig ergänzt und aktualisiert.
Hilf deinem Tanzpartner / deiner Tanzpartnerin, sich in deiner Umarmung zu entspannen

Für die Frauen gilt: Wenn Du mit einem Anfänger tanzt, versuche anfangs keine Verzierungen zu machen. Die Fähigkeit vom Leader, Informationen aufzunehmen, zu verstehen und dann danach zu handeln, ist am Anfang begrenzt.
Versuche, ihm weniger Informationen zu geben, die er verarbeiten muss, um es ihm einfacher zu machen. So können sich die Anfänger entspannen.
Als Leader muss man selbst entspannt sein. Wenn meine Partnerin spürt, dass ich entspannt bin, entspannt sie sich, wenn sie spürt, dass ich angespannt bin, wird sie angespannt.
Wenn Du entspannt bist und spürst, dass sie etwas nervös ist, mache einfach Pausen, höre auf, dich zu bewegen, atme ein, atme aus, und stelle sicher, dass sie das auch spürt (durch die Bewegung deines Körpers, blase ihr bitte keine Luft ins Ohr). Wenn sie merkt, dass du es für sie tust, kann sie sich entscheiden, dieses Signal ebenfalls zu nutzen, und das entspannt sie ebenfalls.
Eine weitere Möglichkeit, die Du als Leader nutzen kannst, ist eine erneute Umarmung; öffne deine Hand und umarme sie während einer Pause erneut. Wenn deine Partnerin noch nicht so weit ist, versuche, mit ihr nicht bis zu ihrem Limit zu tanzen, sondern ein bisschen weniger zu machen.
Auch wenn du sie bis an ihre Grenzen bringst, geh dann wieder runter. Gib ihr Zeit, der Musik zuzuhören, zu atmen, mit ihrem freien Bein zu spielen, mache es ihr nicht zu schnell, damit sie Zeit hat, sich zu konzentrieren.
Mache auch Komplimente. Sowohl Männer als auch Frauen brauchen Komplimente. Wenn du einen Mann siehst, der ein schönes Enrosque macht, musst du verstehen, dass dieser Mann einen Enrosque-Kurs besucht hat, dass er versucht hat, es zu lernen, wenn er es also macht und es schön zur Musik passt, kannst du ruhig sagen: „Eso!“ Die Jungs lächeln dann fast immer und entspannen sich.
Er fühlt sich gut, er hat es gut gemacht, er entspannt sich. Außerdem kannst du nach dem Tanz oder zwischen den Liedern, nur wenn du es wirklich meinst, einfach zu ihr/ihm sagen: „Ohh, ich liebe deine Umarmung, es fühlt sich gut an.“ Versuche, „etwas Vertrauen zu geben“. Viele Männer versuchen manchmal, Frauen zu beeindrucken, und vielleicht kann etwas Einfaches wie „nette Bewegung“ oder „nette Umarmung“ ihre Nacht retten.
Ehrlichkeit ist wichtig; wir möchten dich nicht motivieren, etwas zu sagen, was du nicht fühlst. Aber wenn Du etwas fühlst, ist es dann nicht schön, eine andere Person für einen Moment denken zu lassen: „Ich mache es gar nicht so schlecht, sie (er)genießt das“.
Was für ein Geschenk!
Frei aus dem Englischen übersetzt aus Bronowski, Dimitris. Tango Tips by the Maestros: When more than 40 maestros decide to help you improve your tango
Das Buch beinhaltet Tipps von vielen Tango-Maestros weltweit und kann hier bei Amazon bestellt werden. Wir erhalten keine Provision vom Publisher.
Alexander Moncada und Martina Waldman zu Besuch bei Blanco y Negro Tango
Er war vor sieben Jahren der erste Kandidat als Tanzlehrer bei Blanco y Negro Tango. Er kam, unterrichtete und überzeugte. Die Trennung von der damaligen Tanzpartnerin kam aber dazwischen und die Zusammenarbeit kam nicht zustande.
Seine Entwicklung in Italien und in den USA war kometenhaft. Heute sind Alex und seine Partnerin Martina aus Buenos Aires gefragte Stars mit Auftritten und Workshops in den wichtigsten Tangofestivals der Welt.
Sie waren für wenige Tage unser Gäste in Nürnberg. Spontan haben wir entschieden, sie für den Unterricht im Kurs 3 in Nürnberg zu engagieren, als Geschenk für die glücklichen Teilnehmern am letzten Donnerstag, die auf dieser Weise andere Impulse für ihren Tanz bekamen.
Die Galerie – Das waren die Momente des Bayern Tangofestivals 2022

Mit der Violine in der einen Hand und die Kamera in der anderen, fotografierte Sergio Reyes während unseres Tangofestivals alles, was ihm vor der Kamera lief.
Das Ergebnis findest du hier. Wenn Du abgebildet bist und möchtest, dass das Bild entfernt wird, schreib uns bitte die Nummer unter dem Foto oder schick uns ein Screenshot und das Foto wird entfernt.
Eine spannende Meisterschaft mit nur Gewinnern
Am Ende waren fast 20 Teilnehmerpaare aus allen möglichen Städten, die miteinander um den Preis konkurriert haben.
Wir haben beobachtet, dass alle Teilnehmerpaare sich in den letzten Wochen stark verbessert haben. Gut so, denn das war eins unserer Ziele: Die eigene Motivation anzuregen, sich selbst als Paar zu verbessern. Sie haben alle etwas gewonnen.
Viele der Teilnehmer haben sich beim Wettbewerb kennen gelernt. Sie sind freundschaftlich und spaßig miteinander umgegangen und es sind neue Tangofreundschaften zwischen Tanzenden aus allen möglichen Städten entstanden. Das war auch unser Ziel.
Und das sind einige der Gewinner:









Monika Fuchs und Dietrich Haas
